Whiskyschiff MS Achensee

Alexander Weller

Der Achensee liegt im Naturschutzgebiet Karwendel, hat 133 Meter Tiefe, verfügt über 9 Km Länge und ist der wohl der beliebteste und bekannteste See der Tiroler und Tirolerinnen. Es werden die wildesten Geschichten über den Achensee und deren Bewohner „Die Ache`n-Seeher“ kolportiert. Es muss ja einen Grund geben weshalb die „Seher“ ungern in Ihre Vergangenheit tauchen. Das praktizieren die Halb-Bajuwaren lieber direkt im See selber. Interessant das Verhältnis zu den Zillertalern. Getrennt durch die Inntalfurche, grüßt man sich zwar, aber ein Seher wird wohl kaum Zillertaler Bier in seinem Betrieb führen bzw mit Genuss konsumieren.

Lassen wir diese Geschichte der See und Tal Rivalität und schauen auf das WW (Whisky Wesentliche) vom 23.Oktober 2021:

Die Organisation, präzise vorbereitet, jedoch ein wenig unüblich: Anstelle eines fixen Bus-Abfahrtsplatz wurde für eine flexiblere Variante entschieden. Jeder Teilnehmer wurde von zu Hause abgeholt!!!
Nicht verwunderlich, dass ab Innsbruck Richtung Achensee bereits in Innsbruck einen viertel Stunde Verspätung entstand. Vermutlich war das mit Absicht eingeplant, denn warten erhöht sowohl die Erwartungshaltung und somit auch die Spannung!

Thomas Freundin Nina aus Zell (am See!) kontrollierte gekonnt die 4 Gs: Getestet, Geimpft, Genesen & Gesehen und verwöhnte die Bus-Einsteiger mit Reise Proviant.
Einen „Welcome Glenlivet 12y“, sowie, damit das Reden keine Hals Beschwerden hervorruft, ein kleines Flascherl mit Vitamin Flüssigkeit, wohl auch „Zipfer“ genannt. Pünktlich erreichten wir den mit verschiedenen „Versorgungsinseln“ ausgestatteten Abfahrtsplatz beim Fürstenhaus.

Auf der MS Achensee die übliche 4 G Kontrolle und an der Kasse die Möglichkeit zum Erwerb, der als Zahlung vorgesehenen Chips. Es war bereits reger Betrieb denn ein Großteil der Teilnehmer war schon längst bei den verschiedenen Whisky Inseln, übersichtlich verteilt in verschiedene Gruppen, High/Low Lands, Islys, Blends und „Rest der Welt“, eifrig beim debattieren und konsumieren. Insgesamt standen 243 verschiedene Sorten zur Auswahl.

Ein großes Lob an das „Tiroler Schotten Service Team“, gekonnt und professionell wurde beraten und eingeschenkt.

Der Zigarren Insel, war logischerweise im Freien, was beim zuständigen Herr Mayrhofer deutlich an der Farbe seiner Nase sichtbar war. Ziemlich grau und daher angepasst an die Asche seiner Zigarren.

Die „Pipers“, direkt eingeflogen von St.Ulrich am Pillersee, versorgte das Schiffspublikum mit original schottischen Klängen. Die ganze Gesellschaft unterhielt sich prächtig und „Netzwerkten“ in lockere gemütliche Atmosphäre.

Im Grunde spielte sich hier bei uns in Tirol ein gigantisches Spektakel ab. Mit See und Hügellandschaft wähnte man sich tatsächlich in Schottland!

Abfahrt des „Whisky Schiffes“ pünktlich um 19. Uhr. Die Motoren kaum hörbar, wie Hybrid. Windstill, der See ruhig, ohne Wellen. Nur beim Hinausschauen bekam man das Gefühl auf einem Schiff zu sein.

Herr Mario Prinz, Master of the Quaich, langjähriger Beschaffer seltener Whiskys für den Claymore Whisky Club und vor allem Vermittler schottische Marketing Manager nach Innsbruck, eröffnete den offiziellen Teil der Veranstaltung.

Herr Gert Weihsmann, proud in „Great Britain Flag Shoes“, Keeper of the Quaich, Verantwortlicher und Sponsor des weltweit zweit größte Spirituosen Giganten Pernod Ricard, erklärte die verschiedene Menu-Begleiter.

„Claymore Club“ Gründer, Rudy Hundsbichler, ebenfalls Keeper oft the Quaich und Organisator dieses Whisky Happening, wünschte einen interessanten Abend.

Für die zur Verfügung gestellten Whiskys hat die Küche ein 5 Gang Menu kreiert:

  • Entrée: The Glenlivet 12y
  • Suppe: Chivas Regal 15y
  • Zwischen Gericht: Chivas Regal Mizunara japanese Cask finish
  • Hauptgericht: Aberlour 18y
  • Dessert: Aberlour A`Bunah, Oloroso cask, original cask strength, 59.6 Vol.%

Für mich als Beobachter verteile ich für das Service das Maximum an Punkte. Unauffällig, schnell und bewundernswert gut umgehend mit dem (zu) schweren Geschirr. Auch ein Lob an das Küchenpersonal. Sie haben sich bemüht aber es war deutlich bemerkbar (Hauptgericht), das für diese Anzahl an zu versorgenden Gästen, entweder die Küche zu klein oder zu wenig Personal ebendort vor Ort war.

Ein besonderes Dankeschön an die Achensee-Schiffahrt, die als offizieller Veranstalter alles organisiert hat. Danke an Pernod-Richard für die Whiskybegleitung beim Dinner und Danke an den Claymore Whisky Club für die Betreuung der Tastings am Nachmittag.

Insgesamt war dieses erste „Whisky am Schiff Spektakel“ eine (Achensee) Reise wert!

Die Bus Heimreise, nicht durch alle Anwesenden richtig real miterlebt, war wiederum eine interessante „Sight Seeing Tour“. Dermaßen interessant, dass in Absam sogar ein Kollege unbedingt im Bus bleiben wollte. Er möchte, bitte schön, doch direkt vor seiner Haustüre, quasi in seinem Wohnzimmer, aussteigen. Dieses Begehr wäre in der engen Zufahrt nicht nur ungemütlich, sondern mit der zweieinhalb Tonnen Begrenzung sogar verboten!

Wir bedanken uns bei www.brisnikbus.at, speziell beim Chauffeur, der sich gewiss noch längere Zeit an diese unfallfreie Fahrt und seine Whisky Passagiere erinnern wird. Er hat mich um ca. 2 Uhr früh, nicht weit von zu Hause, zart und leise, abgesetzt.

Es war „ein voll cooles Happening“
&
I hope to see you next year at the same station
meint
Alexander Weller
www.alexanderweller.at