Geschichte der Tiroler Highland Games
In Schottland und überall auf der Welt, wo die schottische Kulturgepflegt wird finden zwischen Mai und September die sogenannten„Gatherings“ statt. Ihren Ursprung hat die Veranstaltung in einer militärischen Tradition. Im elften Jahrhundert versammelte Malcolm III seine Clans zum Manöver, bei dem seine Männer sportlich und friedlich ihre Kräfte maßen.
Malcolm III führte auch den Wettlauf auf den hohen und steilenCraig Choinneach ein. Der Sieger erhielt einen mit Gold verziertenGürtel, den Baldric. Das bekannteste Gathering ist in Braemar, wo jedes Jahr die Queen zu Besuch ist. Das weltweit größte Gathering findet in Cowal statt. Dort versammeln sich über 3.ooo Teilnehmer und 150 Pipe Bands.
Weitere bedeutende Highland Games finden in Oban, Aberdeen, Im Speck(Schweiz), Buxheim (Bayern) und natürlich in Tirol beim Blumenpark Seidemann in Kematen/Völs statt.
Schottische und Tiroler Gemeinsamkeiten
Man sagt, die Landschaft prägt die Menschen. Es liegt auf der Hand, dass ähnliche Landschaften auch ähnliche Menschen hervorbringen. Schotten und Tiroler verkörpern stolze, aufrechte und mutige Menschen, die dem kargen Lebensraum ihr Auskommen förmlich abtrotzten und immer noch abtrotzen. Dies ist allerdings nicht die einzige Gemeinsamkeit.
Es gibt auch eine gemeinsame Geschichte, die hier in Tirol bereits ca. 500 v.C. bei den Kelten, die ja auch in Schottland lebten, beginnt. Noch heute gibt es Gegenden in Tirol wo überdurchschnittlich viele rothaarige, sommersprossige Menschen leben und ihre offensichtlich keltischen Gene in die Jetztzeit herübergerettet haben. Viele Tiroler Sagen (Frau Hitt) und Brauchtümer (Perchtenläufe und Mullerlaufen) gehen unmittelbar auf die keltische Besiedlung zurück. Sogar der Namen des Innsbrucker Hausberges Patscher Kofel kommt ursprünglich aus dem Keltischen. Etwa 2000 Jahre später hat Herzog „Sigmund der Münzreiche“ im Jahre 1449 in Meran Eleonore von Schottland, von Tochter Jakob I, König von Schottland, geheiratet. Während der häufigen Abwesenheiten Sigmunds führte Eleonore die Regierung, sprach Recht und hatte politisch gesehen großen Einfluss auf unser Tirol. Sie wurde nach 31-jähriger Ehe 1480 in der „Neuen Fürstengruft“ in Stams beigesetzt und ist im Gedenken der Tiroler ebenso unvergessen, wie ihr Mann „Sigmund der Münzreiche“. Mag es Zufall sein oder auch nicht, sogar in der Nähe unserer Wettkampfstätten gibt es unmittelbare Bezüge zu Schottland. Am Portal der Kirche in Seefeld befindet sich ein schottisches Wappen, das auf den schottischen, heilig gesprochenen König Oswald aus dem frühen 7. nachchristlichen Jahrhundert zurückgeht. Die Kirche wurde nach ihm benannt. Er gilt als englischer Nationalheld und großer christlicher Missionierer. Sein Fest wird am 5. August gefeiert.